Page 9 - Cathaya argyrophylla
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Cathaya argyrophylla | Eine Rarität unter den Nadelbäumen Klima | Geologie | Ökologie
Die nachfolgend genannten Koniferen sind im Verbreitungsge-
biet der Cathaya bekannt und gelegentlich beigemischt: Pseu-
dotsuga sinensis, Keteleeria davidiana, Cunninghamia lanceola-
ta, Fokienia hodginsii, Cephalotaxus fortunei, Torreya fargesii,
Amentotaxus argotaenia, Taxus chinensis var. mairei u.a.
Die natürliche Verjüngung der Cathaya ist in der Provinz
Sichuan selbst im Optimum des Vorkommens mit 1 % sehr
gering. Dagegen ist die Regenerationsfähigkeit der immer-
grünen Arten wie Schima sinensis, Neolitsea aurata, Lithocar-
pus hancei, Cyclobalanopsis glauca, Quercus phillyreoides,
Elaeocarpus japonicus sehr gut. Weitere immergrüne Arten
wie Daphniphyllum macropodum, Ilex franchetiana, Lyonia
Abb. 7 - Nadeloberseite, einjähriger Trieb, ovalifolia, Eurya nitida und Rhododendron valentinianum var.
Nadellänge ca. 5 cm
changii sind beigemischt. Von den sommergrünen Arten hat
und NW-Seite des Bamianshan wächst Cathaya mit Tsuga Acanthopanax evodiaefolius mit 20 % den deutlich größeren
longibracteata zusammen; in der Provinz Guizhou, Daozhen Anteil an der Naturverjüngung gegenüber weiteren Arten wie
county ist Cathaya mit Pinus taiwanensis var. damingshanen- Lindera obtusiloba, Sorbus folgneri, Acer davidii, Fagus lucida,
sis, Symplocos stellaris, Taxus chinensis var. mairei, Juniperus Acer stachyophyllum, Enkianthus chinensis u.a.(Guan, Z. T. et
formosana und Ilex viridis vergesellschaftet; und in der Provinz Chen, Y. 1986)
Sichuan, Tongxing county, wächst Cathaya mit Fagus lucida
und Cyclobalanopsis multinervis zusammen. Die eingerichteten Schutzbereiche für Cathaya haben sehr
unterschiedliche Größen; sie reichen von einigen ha bis zu
Ebenfalls in der Provinz Sichuan im Kingfu-Gebirge wächst 41902 ha des Mount Fanjing Nature Reserve. Natürlich ist es
die Cathaya hauptsächlich in Nordexpositionen bei deutlich begrüßenswert, von so großen Schutzgebieten zu lesen, und
geringeren Durchschnittstemperaturen von nur 8,3 °C. Die alle wissen, dass nur genügend große Schutzgebiete eine höhere
durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 1382 mm, an Sicherheit bieten. Es gilt aber dabei zu bedenken, dass chine-
230 Tagen im Jahr fällt Niederschlag und an 271 Tagen im Jahr sische Sicherheitsstandards in der Natur keine deutschen sind,
ist Nebelbildung gegeben. Auch hier wächst die Cathaya nie in doch sollen die hoheitlichen, chinesischen Bemühungen zur
Reinbeständen, sondern immer gemischt mit sommergrünen Erhaltung der Art damit nicht geschmälert werden.
Arten in den Hochlagen über 1800 m und mit immergrünen
Arten in den unteren Lagen zusammen. Eine Untersuchung durch das Biologische Institut der Provinz
Guangxi (1979) in sechs verschiedenen Gebieten ergab, dass in
In den eigentlichen Cathaya-Beständen wird die Oberschicht einem Untersuchungsgebiet etwa 300 Exemplare, im anderen
von bis 15 m hohen Cathaya argyrophylla und die Unterschicht aber nur ein Exemplar gefunden wurde. Vom Laboratorium
von Fagus lucida gebildet. Der Anteil der immergrünen Arten für Systematik und evolutionäre Botanik in Beijing wurde die
beträgt 56 %. Die Übergänge zu den sommergrünen Arten sind Gesamtzahl der lebenden Cathaya-Pflanzen auf weniger als
fließend. Die häufigsten Mischbaumarten im Kingfu-Gebirge 4000 Exemplare taxiert (Callaghan, C. 2006).
sind Fagus lucida, Acanthopanax evodiaefolius, Ilex francheti-
ana, Cyclobalanopsis glauca, Lithocarpus hancei, Elaeocarpus Nach IUCN-Kriterien (International Union for Conservation
japonicus, Neolitsea pupurescens u.a. of Nature and Natural Resources) wird Cathaya argyrophylla in
Die Strauchschicht wird von Sinarundinaria nitida, Vaccinium die Stufe 2 “most vulnerable” eingestuft (Farjon, A. 1990).
japonicum, Enkianthus chinensis, Pieris formosa u.a. gebildet, Diese besondere Gefährdung der Art wird begründet durch
während die spärliche Bodenvegetation aus Dicranodontium eine schlechte Anpassungsfähigkeit, eine nur schwache Durch-
dicticyor, Leucobryum javense, Sematophyllum caespitosum, setzungsfähigkeit gegenüber Laubbäumen, eine schlechte Kei-
Brotherella himalayana u.a. besteht. mungsrate auf schwierigen Naturstandorten und ein langsames
Wachstum im Vergleich zu den beigemischten Laubbaumarten.
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