Saxegothaea conspicua Lindley 1851
Syn.: Squamataxus albertiana J. Nels
Engl.: Prince Albert Yew Deutsch: Patagonische Eibe Chil.: Maniú hembra
Die Gattung wurde zu Ehren von Prinz Albrecht von Sachsen-Coburg-Gotha, dem Mann der Königin Victoria von Groß-Britannien, benannt. Die Trivial-Namen von Arten sind oft irreführend und wenig hilfreich, so auch bei dem deutschen Namen der Gattung: Patagonische Eibe. Es handelt sich eben nicht um eine Eibe sondern um eine Gattung der Podocarpacceen-Familie.
Die monotypische Gattung Saxegothaea ist in Süd-Chile (Region VII bis XI) und dem angrenzenden Argentinien zwischen dem 35° und dem 46° s.Br. verbreitet. Sie wächst in Höhenlagen von 800 – 1000 m über NN, (500 - 2000 m) nach Süden hin jedoch auch bis auf Meeresspiegel-Niveau.
Der langsam wachsende, langlebige, immergrüne Baum wird bis 25 m hoch (30 m) und kann bis 1 m Durchmesser erreichen. Die alte Rinde ist schuppig. Diese Schuppen sind unterschiedlich groß und fallen zu unterschiedlichen Zeiten ab. Unter den abgefallenen Schuppen ist die Rinde gefleckt mit Farben, die von grün über hellbraun bis rot reichen. Die oft spannrückigen Stämme haben dann eine gewisse Ähnlichkeit mit der Rinde der Platanen.
Die mit einer Dornspitze endenden Nadeln sind an den überhängenden Zweigen spiralig angeordnet, bis 3 cm lang und ca. 2 mm breit. Sie sind auf der Nadeloberseite dunkelgrün und haben auf der Nadelunterseite zwei bläulich-weiße Stomabänder, die durch eine deutliche grüne Mittelrippe getrennt werden. Die alten Blätter sind gekrümmt. Die Nadelbasis geht in einen verschmälerten Stiel über, der am Trieb erhaben herabläuft. Die Art ist monözisch. Die ♂ Blüten sind axelständig in kleinen Ähren und von rötlicher bis purpurner Farbe. Die ♀ Blüten stehen einzeln am Ende kurzer Triebe in einem Fruchtstand mit offenen, dachziegelig angeordneten, bläulich-grünen Samenschuppen. Unter mehreren Samenschuppen werden aber nur 2 bis 4 Samen ausgebildet. Das einzelne Samenkorn ist glänzend braun und hat einen Durchmesser von bis 3 mm.
Saxegothaea wächst zusammen mit Nothofagus, Pilgerodendron, Fitzroya u.a. Die Niederschläge können bis 4000 mm bei dauernd hoher Luftfeuchtigkeit erreichen. Das Holz hat eine gute, dauerhafte Qualität. Saxegothaea ist endemisch in Chile und Argentinien. Im Arboretum Freiburg-Günterstal haben Pflanzen der Gattung seit ca. 15 Jahren ohne Schäden ausgehalten. Sie haben auch fruktifiziert, jedoch zeigen sie nur geringes Wachstum.
Nach IUCN in die Schutzkategorie Lower risk / near threatened, ver.2.3 LR.nt eingestuft.
 Saxegothaea conspicua ♂ Blütenstand und ♀ Blüte Foto © A. Jagel
 Saxegothaea conspicua Jungpflanze Foto © H. Nimsch
 Saxegothaea conspicua Jungpflanze im Naturwald Antillanca, Chile Foto © H. Nimsch
 Saxegothaea conspicua Naturwald Antillanca, Chile Foto © H. Nimsch  Saxegothaea conspicua Stamm mit Sarmienta scandens, Naturwald Antillanca, Chile Foto © H. Nimsch  Ein paar Breitengrade südlich: Der intensiv blaue Lago Sarmiento Foto © H. Nimsch
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