Athrotaxis D. Don 1838
Der Name Athrotaxis setzt sich aus den griechischen Wörtern "athros" = dicht gedrängt und "táxis" = Anordnung, zusammen. D. h., der Name "Athrotaxis" bezieht sich auf die dicht gedrängt stehenden Blüten.
Das natürliche Vorkommen der Athrotaxis-Arten wird anhand von zellenartig aufgeteilten Verbreitungskarten (grid cell) dargestellt. Die einzelnen Zellen haben eine Größe von 10 km². Die Gattung Athrotaxis gehört zur Ordnung der Coniferales in der Familie der Taxodiaceae. Wissenschaftler, wie FARJON, 2001 u.a., vereinen die Familie Taxodiaceae mit der Familie Cupressaceae. Diese Auffassung wird von C.N. Page, 1990, aber nicht akzeptiert.
Im Westen und Südwesten von Tasmanien sind im Athrotaxis -Verbreitungsgebiet weitere Koniferen-Arten beheimatet. Es sind dies: Diselma archeri, Lagarostrobus franklinii, Microcachrys tetragona, Microstrobos niphophila, Phyllocladus aspleniifolius und Podocarpus lawrencei. Die Gattung Callitris kommt mit den Arten C. oblonga und C. rhomboidea nur im Osten Tasmaniens vor. Die immergrünen Bäume der Gattung sind mit 3 Arten vertreten: A. cupressoides, A. laxifolia und A. selaginoides. Nach anderer Auffassung besteht die Gattung aus 2 Arten und einer Hybride. Heute ist die Eigenständigkeit der Art Athrotaxis laxifolia umstritten, da ihr Vorkommen auf das gemeinsame Verbreitungsgebiet beschränkt ist, dass die Belaubung zwischen den beiden anderen Arten stehende Eigenschaften aufweist und dass in einer DNA-Analyse in 2000 der Nachweis der Hybrideigenschaft erbracht wurde. Die Arten erinnern in ihrem äußeren Erscheinungsbild und der Nadelanordnung an die Gattung Cryptomeria. Auch die Zapfen aller Athrotaxis-Arten sehen denen der Cryptomeria sehr ähnlich. Zwar sind alle Arten hauptsächlich in den Bergregionen Tasmaniens beheimatet, doch besiedelt A. selaginoides mehr die unteren und A. cupressoides mehr die oberen Bergregionen. Alle Arten haben aber in den Hochlagen an der Baumgrenze nur noch strauchförmiges Wachstum. Die Bäume werden 10 bis 30 m hoch (max. 40 m) und können bis 1,5 m BHD (max.2,0 m) erreichen, die Rinde löst sich in langen, dünnen Streifen ab und die Zweige sind dick und ausladend. Die dicken, gleichgeformten Blätter sind 3 bis 15 mm lang und werden später holzig. Die kugelförmigen ♀ Zapfen sind zunächst weich und verholzen später. Unter den dreieckigen Zapfenschuppen werden 3 bis 6 dünne, längliche Samen ausgebildet, die mit zwei gleichgeformten Flügeln versehen sind. Die innerhalb eines Jahres reifenden Samen werden vom Wind verbreitet. Die Samenproduktion am Naturstandort findet nur sporadisch statt, i.M. alle 5 bis 7 Jahre. Eine vegetative Vermehrung der Arten ist möglich. Das haltbare Holz der Arten wurde früher über einen langen Zeitraum intensiv und nicht nachhaltig genutzt. Bedingt durch das langsame Wachstum, der Exploitation großer Naturbestände und der Umwandlung von Waldbeständen in landwirtschaftliche Nutzflächen, stehen heute nur noch geringe Ressourcen zur Verfügung.
Vorbildlich wurden aber auch große Waldgebiete unter Schutz gestellt oder zu Nationalparken erklärt. Großflächige Waldbrände haben jedoch innerhalb und außerhalb der geschützten Gebiete die Naturbestände von Athrotaxis geschädigt und zum Teil dauerhaft reduziert. Auch zukünftig bedrohen Waldbrände die zum Teil noch ursprünglichen Naturwälder. Als schöne Zierbäume wachsen die Athrotaxis-Arten gut in niederschlagsreichen Gebieten mit kühlen Sommern und milden Wintern, wie Irland und England. Für Mitteleuropa ist der Anbau i.d.R. nicht zu empfehlen. Nur an wenigen Orten können Pflanzen der Gattung im Freiland gezeigt werden, so u.a. im Arboretum Freiburg-Günterstal. Hier hat A. laxifolia unter dem Schutz alter Tannen, Douglasien und Lärchen seit vielen Jahren –15°C ertragen.
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